Mittwoch, 5. April 2023

Restaurant Pünte - Landgaststätte Zur Jümme-Fähre bei Leer


Auch an Tag Zwei in Ostfriesland - einem Sonntag - stellte sich gegen Abend mal wieder überraschenderweise die Frage: "Wo gehen wir essen?" Mehrere vertrauenswerte Personen hatten uns die Restaurants am Hafen in Ditzum empfohlen, da war aber spontan kein Tisch mehr zu bekommen. Also erweiterten wir unseren Suchradius und stießen so auf die etwas abseits gelegene Landgaststätte Zur Jümme-Fähre oder Pünte.. Da scheint optisch die Zeit irgendwie vor dreißig Jahren stehen geblieben zu sein und wir erwarteten schon das Schlimmste. Aber was soll ich sagen? Man soll ein Buch eben doch nicht dem Umschlag bewerten, sondern erst einmal darin lesen. So altbacken der Laden auch aussehen mag - eben typisch Landgasthof auf dem platten Land, fernab der neonglitzernden Welt der Großstadt-Hipster und High Society-Fratzen - so lecker war das Essen dann aber doch. Und vor allem frisch. 


Vorweg eine "norwegische Fischsuppe", die ihren Namen vermutlich vom Lachs hat, der hier stückweise reichlich in der Tasse vorhanden ist. Ebenso Gemüse. Schöner Geschmack, kein bisschen künstlich. Sollte der verwendete Fischfond zugekauft sein, dann ist er a) von guter Qualität und b) sehr gut verfeinert. Sahnehäubchen dazu, ein bisschen Kraut obendrauf - das ist lecker und passt in den Laden.


Ofenkartoffel mit Sourcream und Krabben, dazu ein Salat mit einer schönen Honig-Vinaigrette. Die Knollen - immerhin drei mittelgroße an der Zahl -  waren lobenswerterweise wirklich gebacken und nicht gekocht - findet man heutzutage auch eher selten. Die Sourcream war mit Sicherheit hausgemacht. Über die Folie kann man sich streiten, aber über den Geschmack kann man nichts Schlechtes sagen.


Dasselbe in Grün, nämlich mit Spinat statt Krabben. Das Gemüse war sehr schön gewürzt und auch hier gibt es nichts auszusetzen.


Backfisch mit hausgemachter Remoulade und Auf Wunsch Pommes statt Salzkartoffeln. Auch hier ist Handarbeit die Devise. Der Bierteig war frisch gemacht, ich habe sogar gesehen, wie der Koch am Tresen Bier dafür gezapft hat - oder er hatte einfach nur Durst auf ein halbes Glas Gerstensaft. Auch die Pommes deuten darauf hin, dass hier sauber gearbeitet wird und das Fett nicht drei Wochen lang in der Fritteuse "reift".


Der Klassiker im Norden: rote Grütze mit Sahne und einer Kugel gutem Vanilleeis. Ein guter Abschluss für einen leckeren Abend. Und wenn wir mal ehrlich sind, so ein bisschen Retro-Charme, ob nun gewollt oder unfreiwillig, kann ja auch ganz gemütlich sein. Das Ganze dann auch noch mit einer freundlichen Bedienung gepaart und man geht glücklich nach Hause. 
____
Flashback:










Vorgestern vor zwei Jahren: Imam Bayildi - gefüllte Auberginen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen