Einen habe ich noch, denn auch am Montag wollten wir gerne etwas Warmes zu uns nehmen und hatten diesmal tatsächlich in Ditzum Glück. Hier findet sich am Hafen Thiet's Restaurant. Den Laden gibt es wohl schon länger, er wurde aber letztes Jahr im Frühjahr von einem Paar übernommen, das vorher ein paar Jahre lang ein Catering-Unternehmen in Berlin führten. Nun hat sie die gesunde Seeluft wohl an die Küste getrieben und das Restaurant, das übergangsweise noch den Vorgängernamen samt Deppenapostroph trägt, erhält dadurch scheinbar frischen Wind.
Einfach überraschend, einfach anders, einfach von uns für euch - das Credo des Besitzerpaars und ja, man hat nicht ganz unrecht damit. Der Chef werkelt zwar auch in der Küche mit, ist aber auch im Service unterwegs und füllt diese Rolle auf eine angenehm freakige, sehr präsente Art und Weise aus. Muss man mögen und ich kann mir vorstellen, dass dies nicht alle tun, ich fand den Herrn Stockhecker auf jeden Fall erfrischend. Und es kann ja auch keiner sagen, am Eingang nicht gewarnt worden zu sein. Auch der Hund des Hauses - ein eher kleines Exemplar - ist süß.
Vorweg ein kleiner Gruß aus der Küche: Blätterteigschnecke mit Hackfleischfüllung. Mit sowas bekommt man mich immer.
Die vegetarische Alternative: Röstgemüse mit dünnem, knusprigen Brotchip. Nachdem wir erwähnten, dass diese absolut lecker war, stellte man uns sofort eine Korb mit dieser Köstlichkeit frei Haus auf den Tisch.
Gemüsesuppe. Lecker, aber für die Gattin etwas zu sellerielastig. Das ist aber ein persönliche Präferenz und kein wirklicher Kritikpunkt.
Steckrübensuppe. Ebenfalls sehr lecker.
Pilzrahmsauce auf hausgemachter Pasta. Die hätte etwas dünner, dafür aber fester sein dürfen. So hat das eher ein bisschen an Spätzle erinnert. Geschmacklich aber vorzüglich.
Ich entschied mich für Knurrhahn mit Kräuterkruste und Kartoffelstampf. Letzterer trug seinen Namen zurecht, denn er war tatsächlich stückig und gut abgeschmeckt. Die Kruste auf dem Fisch war knusprig und aromatisch, der Knurrhahn selber schön zart und auf den Punkt gebraten. Geschmacklich ist das ein hochwertiges Produkt mit festem Fleisch, tollem Aroma und einer fast süßlich anmutenden Note. Der Fisch wird unter anderem im benachbarten Holland gefangen, kann also durchaus als regional durchgehen. Die frittierten Glasnudeln obendrauf sind eine Spielerei, die nichts zum Gericht beiträgt, ebenso wie die getrocknete Orangenscheibe. Die schaden aber auch nicht, also ignoriere ich das Mal. Für 24 Euro, um mal eine Hausnummer zu nennen, ist das fast schon zu günstig. Irgendwie hatten wir die letzten Tage restauranttechnisch einen Lauf, denn auch hier kann es nur beide beide Daumen noch oben geben. Top.
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Flashback:
Heute vor drei Jahren: Lammköfte mit Aubergine
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