Freitag, 21. April 2023

Spargeltoast mit Bresaola


Die Spargelzeit ist bereits in vollem Gange und die Preise sind erstaunlicherweise auch äußerst human. Die hier bei uns angebotenen frischen Stangen sind meist aus der weiteren Region, hauptsächlich aus Nienburg. Das ist so eine richtig klassische Spargelregion in Niedersachsen, in der erstklassige Ware angebaut wird. Es besteht also für mich kein Grund, auf Spargel aus anderen Gebieten, womöglich noch aus Übersee zurückzugreifen. Die Angebotszeit ist aber begrenzt, also nutze ich sie aus. Ich muss leider wegen einem Hang zur Gicht mit der edlen Stange vorsichtig sein, die Gattin hingegen hat da keine Probleme. Neulich wünschte sie sich einen klassischen Spargeltoast. Den habe ich natürlich sofort gemacht, aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich das so wie Oma gemacht hätte.
  

Zunächst brauchen wir Spargel. Der hie ist mitteldick und als "Krummer" angeboten - deutlich billiger als die "erste Wahl", aber nach dem garne merkt man von der Krümmung nichts mehr und schon gar nicht bei diesem Rezept. Für drei Toasts nehme ich:
  • 4 Stangen mitteldicker Spargel
  • 5 Scheiben Bresaola
  • Sauce Hollandaise
  • Emmenthaler (frisch gerieben)
  • Salz
  • Zucker
  • Butter

Spargel schälen, holzige enden abschneiden und die Stangen dritteln. Das sollte so die richtige Länge für eine Standardtoastscheibe ergeben.


Wasser aufkochen, etwas Salz und Zucker hinzufügen und die Spargelstücke darin gar kochen. Abtropfen lassen und warm halten. 


Drei Toastscheiben von beiden Seiten buttern.


Auf einem Backblech platzieren, dann jedes Toast mit einer Scheibe Bresaola, dann viel Spargelstücken und einer weiteren Scheibe Bresaola belegen. Schinken geht auch, aber die Gattin ist kein Freund von Schweinefleisch. 


Woran erkennt man im Restaurant eine hausgemachte Hollandaise? Am Geschmack natürlich, aber auch an der Temperatur. Kommt sie brodelnd heiß an den Tisch, ist sie zu 100% ein Fertigprodukt. Eine echte Hollandaise ist allenfalls handwarm, weil nicht sehr hitzestabil ist und bei höheren Temperaturen gerinnt.   


Nehmen wir hier also eine fertige Sauce, ist die Sache einfach: rauf auf das Spargeltoast, Käse drüber, in den Backofen unter den Grill und fertig. Geht hier nicht, denn dann hätte ich flüssige Butter. Also backen wir die Toasts erst einmal so mit Spargel und Bresalao an. Dann geben wir etwas der hausgemachten Hollandaise darüber und toppen das Ganze mit etwas Käse. Dieser wird nun mit der Lötlampe vorsichtig zum Schmelzen gebracht.


So sieht das dann aus. Es schmeckt zwar nach 1972, aber das muss ja per se nichts Schlimmes sein. Die Gattin liebt solche Kindheitserinnerungen und ich mag sowas auch. Und wenn ich nicht gleich vierzehn Stück davon esse, muss ich mir um Purine auch keine Sorgen machen.
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