Ich brauchte eine Beilage für ein indisches Gericht. Da ist Reis natürlich die logische Wahl. Eigentlich reicht mir der bei gut gewürzten Gerichten einfach gekocht oder gedämpft aber das indische Restaurant hier, von dem wir uns gelegentlich mal etwas kommen lassen, hat immer eine dezent, aber lecker gewürzte Variante, die perfekt jedes Curry geschmacklich ergänzt. Das vornehmliche Gewürz ist hier Kreuzkümmel (Cumin), der auf Hindi जीरा (Jeera) heißt. Die sprachliche Nähe von Pulao zu Pilav, Plov oder Polo sollte eigentlich sofort ins Aug springen (obwohl das natürlich weh tun kann). Also habe ich mich hingesetzt - eigentlich hingestellt, denn ich war ja in der Küche und nicht auf dem Sofa - und versucht, diesen Reis in der heimischen Küche - diesmal mit dem Reiskocher - nachzubauen. Ich habe das Ding benutzt. Wir haben also nicht zusammen gequatscht, über das Rezept diskutiert, einen Prosecco getrunken und dabei gekocht. Ich meine ja das Küchengerät und nicht irgendeinen Kumpel, der, warum auch immer, den Spitznamen "Reiskocher" hat. Kennt man ja. "Watt'n Abriss gestern Abend bei Nubbel inner Pinte. Spüli und Mauke sind voll abgestürzt, Locke hat gedacht, er würde die Ex von ... na, hier ... Mottek anbaggern, dabei war das nur eine Jacke über der Stuhllehne und Reiskocher hat versucht, 'nen Laternenpfahl K.O. zu schlagen!" Irgendwie habe ich jetzt Bottrop, Wattenscheid oder Herne vor Augen, aber egal. Lassen wir es nicht ausufern, obwohl ich stundenlang so weiter machen könnte? Weißt' wie ich mein'?
So, Ruhe jetzt und ernsthaft, wir sind hier nicht zum Spaß hier. Jetzt wird gearbeitet. Wir brauchen:
- 2 Kaffeetassen Reis
- 1 TL Salz
- 1 EL Kreuzkümmelsaat
- 3 cm Zimtrinde
- 3 grüne Kardamomkapseln
- 2 Lorbeerblätter
- 1 Msp Kurkuma (optional)
- 1 EL Ghee oder Butterschmalz
Bein indischen Gerichten nehmen wir natürlich guten Basmatireis. Jeder andere Langkornreis ist natürlich zur Not auch okay, er muss nur eben ein geschält (weiß) sein. Parboiledreis ist suboptimal, da bei ihm durch ein spezielles Verfahren die Vitamine und Nährstoffe von der Hülle ins Korn gepresst werden. Das macht ihn damit zwar wenig klebrig und potentiell nahrhafter, versiegelt aber auch die Oberfläche, so dass kein Aroma mehr aufgenommen werden kann.
Reis in einem Sieb unter fließendem Wasser waschen, bis die Flüssigkeit klar bleibt.
Ghee erhitzen, Kreuzkümmel, Kardamom, Zimt und Lorbeer hinzufügen und solange auf mittlerer Flamme unter Rühren rösten, bis es duftet und die Farbe der Körner dunkler werden.
Reis in den Reiskocher geben, drei Kaffeetassen Waser angießen, die angerösteten Gewürze (samt Ghee) und das Salz dazugeben und den Kocher seine Arbeit machen lassen.
Auf dem Herd geht man so vor: Reis mit Gewürzen, vier Tassen Wasser und Salz in einen Topf geben, bei starker Hitze offen aufkochen lassen, Deckel auflegen und für zehn Minuten auf der kleinsten Flamme garen. Dann vom Feuer nehmen und weitere zehn Minuten quellen lassen. Während der ganzen Zeit den Deckel nicht entfernen.
Auf dem Herd geht man so vor: Reis mit Gewürzen, vier Tassen Wasser und Salz in einen Topf geben, bei starker Hitze offen aufkochen lassen, Deckel auflegen und für zehn Minuten auf der kleinsten Flamme garen. Dann vom Feuer nehmen und weitere zehn Minuten quellen lassen. Während der ganzen Zeit den Deckel nicht entfernen.
Wie man sieht muss man die Gewürze nicht lang suchen, sie kommen immer von selbst an die Oberfläche. So können wir sie gut entfernen und den Reis mit einer Gabel oder ähnlichem auflockern. Nach Belieben geben wir noch ein Prise Kurkuma dazu.
Danach sieht das so aus. Lockerer Reis, guter Geschmack und wahnsinnig guter Duft. Der perfekte Begleiter für indisches Essen.
Dies ist ein Basisrezept für Jeera-Reis als Beilage. Man kann natürlich noch Rosinen, Cashews, gehackte Zwiebeln und fein geriebenen Ingwer und Knoblauch dazugeben. Dann geht das zur Not auch als eine Hauptmahlzeit durch.
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Gestern vor drei Jahren: Ayam Rica-Rica - Hühnchen aus Sulawesi
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