Ab wie vielen Zutaten kann man eigentlich von einem Rezept sprechen? Ich habe bisher immer die Meinung vertreten, dass Zwei die Mindestanzahl der Komponenten sein sollte. Heute habe ich aber etwas, für das ich nur eine Ingredenzie benutze. Ich brauchte für ein Rezept nämlich Pilzpulver. Jetzt wird es ein wenig kompliziert und wer sich nicht für Sprachen interessiert geht einfach zum nächsten Absatz über. Was wir unter dem japanischen Namen Shītake (椎茸) kennen, heißt in China Xiānggū (香菇), also "duftender Pilz". Besonders hochwertige Unterarten werden auch Dōnggū (冬菇) oder auf Deutsch "Winterpilz" bezeichnet. Pulver aus dem Duftpilz ist dann Xiānggū Fěn (香菇粉), aus normalen Pilzen hingegen Mógū Fěn (蘑菇粉). Uff, dann wäre das auch geklärt.
Wir brauchen überraschenderweise:
- getrocknete Xiānggū/Shītake
Die gibt es mittlerweile in Supermärkten und natürlich im Asiamarkt. Wie viele? Ich würde raten, das Pulver im nach Bedarf frisch und Augenmaß herzustellen.

Man kann eine Mörser nehmen, am einfachsten ist aber eine nur für Gewürze verwendete elektrische Kaffeemühle. Darin mahlen wir die Pilze fein und haben unser Xiānggū Fěn im Handumdrehen. Aber warum wollen wir das überhaupt? Nun, Pilze haben von Haus aus einen recht hohen Anteil an Glutamat, besonders Xiānggū und umso mehr, wenn sie getrocknet sind. Dann sind sie wahre Umami-Bomben. Kleines Pulver, große Wirkung - das Kokain der Küche.
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Flashback:Heute vor einem Jahr: Knackig-frischer Salat mit Gemüse und Huhn Thai-Style


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