Samstag, 12. August 2017

Scàccia pumaroru e cipudda


Heute begeben wir uns in den südlichsten Teil Italiens und zwar nach Sizilien. Wie überall im Stiefelland hat auch hier Essen eine herausragende Bedeutung. An Vielfalt herrscht kein Mangel und durch die wechselhafte Geschichte der Insel sind auch fremde Einflüsse, wie zum Beispiel aus dem arabischen Raum unverkennbar. Natürlich gibt es auch Pizza. Die wird nämlich nicht nur unter dem Vesuv gemacht, sondern auch hier, im Schatten des Ätnas. Eine sizililianische Spezialität: scàcce oder in der Einzahl scàccia. Hier zeigt sich eine weitere Besonderheit Siziliens, nämlich die Sprache. In "normalem Italienisch" hieße unser heutiges Essen focaccia pomodoro e cipolla, in Sizilien aber scàcce pumaroru e cipudda. Auf deutsch wären das "Brotfladen mit Tomate und Zwiebel".


Zunächst musste ich aber erst einmal klassische Pizzen, hier im Miniformat, für die nachgeholte Geburtstagsfeier der Sous-Chefin backen. Solche Tage laufen mittlerweile recht stressfrei ab. Früher musste man den Kinderhaufen noch irgendwie bespaßen, heute verzieht sich die Jugend mit einer Tüte Chips vor den Fernseher und schaut einen Film zusammen oder verschwindet kichernd im Zimmer. Das ist völlig in Ordnung, so habe ich Zeit zum Schreiben.


Mini-Margherita mit Tomaten vor dem Backen ...


... und verzehrfertig.

Nach welcher Methode ich Pizza backe, woraus mein Teig besteht und wie die Sauce gemacht wird, kann man nach wie vor hier genau nachlesen.


Zurück zum Rezept. Natürlich kann man auch hier einen normalen Pizzateig nehmen, besser scheint aber die Variante mit feinem italienischen Weizendunst zu sein. Für zwei scàcce:
  • 500 g Weizendunst (Semola di grano duro rimacinata)
  • 5 g Hefe
  • 10 g Salz
  • 1 Ei
  • 4 EL Olivenöl
  • 220 ml Wasser

Wir kneten die Zutaten zu einem geschmeidigen Teig und lassen ihn als Kugel eine Stunde abgedeckt an einem warmen Ort gehen. 


Was brauchen wir noch? 
Wir rollen die Hälfte des Teiges zu einem Rechteck von etwa 30 mal 20 Zentimetern aus. Mit Sauce bestreichen, Basilikum dazuzupfen und geschälte und in Streifen geschnittene Zwiebel darauf verteilen. Dann Käse darüber reiben. Lecker zum Beispiel auch mit gegrillten Auberginenscheiben. 


Die Enden einklappen ...


.. und zu einer Rolle von etwa 25 mal 10 Zentimetern formen. Mehrfach mit einer Gabel einstechen und mit Olivenöl bestreichen.


Im heißen Ofen (ich habe alle Regler nach rechts) goldgelb backen.


Eccu, scàccia! Schmeckt warm, aber auch kalt. Durch und durch eine leckere Alternative zur Pizza. Werde ich auch mal mit anderen Füllungen ausprobieren.
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Flashback: 


Heute vor einem Jahr: Fenchel-Zucchini Risotto 

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