Sonntag, 16. Oktober 2022

Chahan - Japanischer Bratreis


Man kennt das ja auch von Nudeln, irgendwie kocht man immer mehr als man braucht. Bei Reis ist das nicht schlimm, weil man den ganz prima am nächsten Tag als Bratreis verarbeiten kann. Meist bereit ich ihn dann auf chinesische Art zu. Heute aber bin ich mutig, verlasse meine Komfortzone China und begebe mich nach Japan, denn auch da steht ja bekanntlicherweise das weiße Korn hoch im Kurs. In Japan heißt diese Art von Bratreis übrigens Chāhan und das finde ich interessant, denn die dazugehörigen Schriftzeichen 炒飯 kenne ich aus der chinesischen Sprache. Dort stehen sie für Chǎofàn, was  - oh Wunder - auch Bratreis heißt (炒 = anbraten und 飯= Reis).


In Japan nimmt man für Chāhan normalerweise einen Rund- oder Mittelkornreis. Ich habe hier Reste von Jasminreis. Nicht ganz original, geht aber auch. ich habe das Rezept hier ganz vegan gehalten, aber Varianten mit knusprig gebratenen Schweinebauchwürfeln sind auch keine Seltenheit. Für drei Portionen:
  • 3 Kaffeebecher gekochter Reis vom Vortag
  • 3 Knoblauchzehen
  • 2 cm Ingwer
  • 1 Schalotte 
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln
  • 3 Eier
  • eine Handvoll Shiitakepilze
  • Kombu-Salz 
  • 1 Schuss Sake
  • 1 Schuss japanische Sojasauce
  • Öl
Nehmen wir getrocknete Pilze, weichen wir diese vorher mindestens eine Stunde in warmen Wasser ein, drücken sie dann gut aus und entfernen die holzigen Stiele.

Knoblauch, Ingwer und Schalotte pellen und fein hacken. Pilze grob würfeln. Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden.


Bratreis wird in Japan oft auf der heißen Platte (Teppanyaki) zubereitet. ich nehme meine große Paellaeisenpfanne. Dort gebe ich sechs Esslöffel Öl hinein und brate Knoblauch, Ingwer und Schalotten bei mäßiger Hitze unter Rühren, bis sie goldbraun geworden sind.


Das angeröstet Gemisch gebe ich ein feines Sieb, fange das aromatisierte Öl dabei natürlich auf. 


Von eben diesem Öl kommt jetzt ein guter Esslöffel in die Pfanne. Dann schlag ich die Eier dazu. Hätte man vorher verquirlen können, geht aber auch so. Mit einem halben Teelöffel Kombu-Salz würzen, gut durchrühren ...


und den Reis untermischen. Alles gut vermengen, Reisklumpen dabei vorsichtig auseinanderbrechen.  


Reis beiseite schieben und unter Zugabe eines weiteren Esslöffels Würzöl die Pilze kurz anbraten. Unter den Reis mischen.


Immer schön weiterrühren. Beginnt der Reis locker und körnig zu werden, gießen wir am Rand je einen Schuss Reiswein und Sojasauce dazu. Nun geben wir auch die Frühlingszwiebeln und die gerösteten Knoblauch-Ingwer-Schalottenstückchen zum Reis. Alles gut vermengen und unter Rühren weiter braten, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Abschmecken und fertig.


Japanischer Bratreis ready to serve. Es ist im Land der aufgehenden Sonne übrigens keine Schande, den Reis mit einem Löffel zu essen. Gut, man merkt nicht nur am Namen, woher die Inspiration für diese Gericht stammt, aber es trotzdem lecker.
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Flasback:










Heute vor zwei Jahren: Enchiladas Suizas 

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