Ich freue mich immer wieder, wenn ich dazu komme, Sachen von meiner immer länger werdenden "to do" Liste umzusetzen. Heute war es einmal wieder so weit. Schwarze Nudeln, mit Sepia Tinte gefärbt, standen da nämlich ganz oben auf der Liste. Gekauft hatte ich die Tintenfischfarbe bereits im April, nun kam sie zum ersten Mal zum Einsatz.
Nero di Seppia im Glas. 180 Gramm sind natürlich viel mehr, als ich für ein Pastagericht brauche. Ich denke, ich werde den Rest einfach einfrieren.
Für die Pasta halten wir uns an das klassische Rezept und nehmen ein Ei pro 100 Gramm Mehl. Diese Menge reicht dann auch für eine Portion. Ich habe heute 500 Gramm Mehl und dementsprechend auch fünf Eier verwendet. Dazu kam dann noch ein Schuss Olivenöl und eine Prise Salz. Letztere beiden Zutaten gebe ich eigentlich nur aus Gewohnheit dazu. In vielen Videos italienischer Köche, wird darauf verzichtet. Stattdessen wird darauf hingewiesen, dass ausreichend gesalzenes Kochwasser genug Geschmack bringt. Ich werde das irgendwann einmal probieren, um zu sehen, ob es tatsächlich einen Unterschied macht. Von der Tinte habe ich übrigens einen Esslöffel dem Pastateig hinzugefügt.
Ich habe mit Sepiatinte bisher keine Erfahrung und wusste auch nicht genau, auf was ich mich da in Punkto "Schmiererei" einlasse. Sicherheitshalber hab ich den Teig in einer Edelsstahlschüssel angesetzt und Einmalhandschuhe bereitgelegt. Das hat sich als unnötig erwieden. Nachdem ich die Zutaten erst mit einem Löffel grob vermischt hatte, konnte ich gefahrlos mit der Hand weiterkneten, ohne mich dauerhaft einzusauen. Die Farbe ließ sich sehr leicht von den Händen entfernen. Der Teig war wunderschön tiefschwarz, geschmeidig und duftete eher nach Meer als irgendwie fischig, wie ich es oft schon gelesen habe.
Nach einer halben Stunde in Folie gewickelt ist der Teig schön glänzend und kann verarbeitet werden.
Mit der Pastamaschine ist es ein Kinderspiel, den Teig auf die richtige Dicke zu walzen und in formschöne Tagliatelle zu schneiden.
Nun muss die Pasta nur noch in ausreichend kochendem Salzwasser gegart werden. Das dauert bei frischer Ware nicht einmal zwei Minuten. Ich wiederhole mich, aber was von selbst oben schwimmt ist gut.
Wunderschöne, glänzende schwarze Farbe, leichter, aber nicht aufdringlicher Duft, beziehungsweise Meeresgeschmack. Dazu passt natürlich am Besten auch etwas aus dem Meer.
Für die Sauce habe ich kein Zutatenfoto gemacht, es geht aber auch so. Im Grunde ist die Sauce sehr einfach und recht schnell gemacht. 500 Milliliter Sahne aufkochen, mit Salz, Pfeffer, Muskat und etwas Zitronensaft abschmecken. Frischen Lachs würfeln und dazugeben, Hitze reduzieren und Lachs sanft gar ziehen lassen. Abschmecken - ein paar Spritzer Worcestersauce können nicht schaden - und nach Belieben mit etwas in kaltem Wasser angerührter Speisestärke abbinden. Nach Wunsch noch etwas Sauce abnehmen und mit einem Eigelb verrühren, dieses dann wieder unter Sauce mischen. Das macht die Sauce noch samtiger. Nur noch ziehen lassen, sonst stockt das Ei.
Vermutlich wird es die Tage noch ein schwarzes Risotto geben, mal schauen.
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