Freitag, 10. Februar 2017

Mildes Curry mit Huhn, Kartoffel und Aubergine


Und täglich grüßt das Murmeltier. Was soll es heute geben? Die alte Frage. Irgendetwas indisches hatten wir schon lange nicht mehr und gerade an kalten Tagen - ich habe den Vormittag bei einem Praktikumsbesuch im Tierpark Herford verbracht und hatte keinen Mantel mit - tut die wohlige Wärme eines Currys gut. Das Ganze ist kein authentisch überliefertes Rezept, aber entspricht der Art, wie ich indisch koche. Ich denke, auf dem Subkontinent würde man die Aromen erkennen, wenn man vermutlich auch mehr Schärfe verlangen würde. Für mich kein Problem, aber ich koche ja nicht nur für mich selbst.


Das nenne ich mal ein Kätzchen. Der Knabe wohnt da. Ein ganz schöner Brocken, obwohl er noch jung und nicht ganz geschlechtsreif ist. Was ist wohl besser, Räucherluchs oder Graved Luchs? 


Keine Angst, das ist nicht ein Stück vom Luchs, sondern Hähnchenbrust, die ich aus ihrer viel zu engen Regalhaltung im Lebensmittelgeschäft befreit habe.
  • 500 g Hähnchenbrust 
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • Stück Ingwer
  • 2 frische Chilis oder Peperonis (hier rot, grün wäre besser) 
  • 1 Aubergine
  • Handvoll festkochende Kartoffeln
  • 4 EL Joghurt
  • 1 Dose stückige Tomaten (nicht im Bild)
  • 1/2 TL Chilipulver
  • 1/2 EL Kurkuma
  • 1 EL Garam Masala
  • Salz
  • Pfeffer
  • Öl
  • Ghee oder Butterschmalz
Für die Gewürzmischung
  • 2 TL Kreuzkümmelsamen
  • 1 TL Koriandersaat
  • 1 TL weiße Senfsaat
  • 1/2 TL schwarze Senfsaat
  • 6 grüne Kardamomkapseln
  • 1 EL Curryblätter
  • 3 Nelken
  • 1 Stange Zimt
  • getrocknete Chilischote (nach Belieben)
Im Idealfall haben wir getrocknete Kashmirchilis. Die sind länglich, breit, sehr schrumplig, kräftig rot färbend, fruchtig und eher mild. Davon  nehme ich drei Stück. Das gibt zusammen mit den anderen Gewürzen eine wohlige Schärfe. Andere getrocknete Chilis sind schärfer, also weniger nehmen oder die Kerne entfernen. Da kann ich keinen Rat geben, das muss jeder selbst für sich herausfinden.


Die Zutaten der Gewürzmischung trocken anrösten, bis es duftet und die Körner "springen", ...


... dann mörsern oder in fein mahlen.


Zwiebeln und Knoblauch abziehen und mit den frischen Chilis unter Zugabe von etwas Öl zu einer Paste pürieren.


Zum Garen nehmen wir am besten einen großen Wok. Aubergine drei Zentimeter groß würfeln und in Butterschmalz mit etwas Salz und Kurkuma anbraten. Wir wollen hier wirklich Farbe und Röstaromen. Herausnehmen und beiseite stellen.


Zwiebel-Knoblauch-Chili-Paste ein paar Minuten lang anbraten, vielleicht noch ein wenig Butterschmalz dazugeben. Hin und wieder rühren.


Gemahlene Gewürze, Kurkuma, Chilipulver und Gewürze hinzufügen. Leicht salzen und pfeffern. 


In der Zwischenzeit haben wir unser Hühnerfleisch in drei Zentimeter große Würfel geschnitten. Den ebenfalls mittlerweile geschälten Kartoffeln ist das gleiche Schicksal zuteilgeworden. Das darf nun alles wieder mit den Auberginen zurück in den Wok. Etwas Wasser angießen, zum Kochen bringen und auf kleiner Flamme abgedeckt zwanzig Minuten garen, zwischenzeitlich rühren, damit nichts anbrennt. 


Sind die Kartoffeln gut, ist es der Rest auch. Joghurt einrühren und mit Salz, Pfeffer und vielleicht mehr Gewürzmischung abschmecken. In Indien mag man herbe und auch bitterer Aromen. Für den europäischen Gaumen kann man jetzt noch etwas brauner Zucker hinzufügen. Fünf Minuten weiter köcheln lassen.


Das sieht jetzt zwar wie Hundefutter aus, ist aber voller Geschmack.


Mit Basmatireis, mehr Joghurt und Korianderblättchen anrichten. Pikant, aber nur leicht scharf, dabei eine wohlige Wärme, durch die unterschwellige, kaum wahrnehmbare Zimtnote. Dazu wäre etwas Naan-Brot nicht schlecht, aber ein in der Pfanne erwärmtes türkisches Dürüm tut es Notfalls auch. Ich gehe noch mal in die Küche, naschen.
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: Köfte mit Dukkah

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