Der Urlaub neigt sich seinem Ende entgegen - wo ist die Zeit geblieben? - und so langsam muss man sich daran machen, die verderblichen Vorräte in der Ferienwohnung aufzubrauchen. Da traf es sich gut, dass mir heute mal wieder der Sinn nach Pasta stand. Die muss bei mir simpel sein. Wenn ich eins im Urlaub gelernt habe, oder besser gesagt, wenn mir eine Sache deutlicher denn je geworden ist, dann dass die italienische Küche in erster Linie das Prinzip der Schlichtheit verfolgt. "Keep it simple" ist die Devise, aber wahre ein gewisses Maß an Eleganz. Zwei, drei gute Zutaten, etwas Pasta und fertig ist ein Essen, dass man auch den Capulets und Montagues hätte servieren können, dazu aber später.
Vier Sardellenfilets, hier acciuga oder alice genannt, eine Knoblauchzehe und eine Peperoncini in Öl anbraten. Nehmen wir gesalzene Fische, diese vorher kurz abspülen.
Eine Handvoll Cocktailtomaten und ein paar Oliven klein schneiden und dazugeben. Kurz durchschwenken, bis die Tomaten zu schmelzen beginnen. Ein kleiner Schuss Weißwein kann nicht schaden.
Ein paar Kapern abspülen und mit Basilikum hinzufügen.
Inzwischen haben wir Spaghetti nach Packungsanweisung al dente gekocht. Diese heben wir mit einem Schuss vom Kochwasser tropfnass unter das Gemisch in der Pfanne und fertig ist der Lack. Dauert nicht länger, als die Pasta kochen muss.
Im Prinzip Spaghetti alla puttanesca. Immer wieder lecker.
Heute waren wir in Verona, der Stadt, die dem bekannten Barden Shakespeare durch seine Version von Romeo und Julia einen Teil ihrer heutigen Anziehungskraft verdankt. Die tragische Geschichte der unglücklich Liebenden aus zwei verfeindeten Häusern selbst, ist natürlich wesentlich älter als der gute William und hat ihren Ursprung wohl auch eher in Vicenza und wurde nachträglich in das damals bekanntere Verona verlegt.
Trotzdem gibt es in Verona diesen Balkon, von dem die Tradition und die clevere Stadtverwaltung möchte, dass dort Guiletta Capuleti (hierzulande Julia Capulet) von ihrem Romeo angeschmachtet wurde. Lassen wir sie in dem Glauben.
Verona hat aber auch noch andere schöne Dinge zu bieten, unter anderem ein Amphitheater ...,
... den Piazza delle Erbe (Platz der Kräuter), ...
... die Grabmäler der Scaliger (Arche scaligere), der Familie, die Stadt und Umland von 1260 bis 1387 beherrschten ...
... und das Peter Maffey Museum (Museo Maffeiano). Ist natürlich Quatsch, dort werden Funde aus der Zeit der Römer, Etrusker und Griechen gezeigt.
Zwischendurch etwas Panzerotti, das sind im Prinzip frittierte, gefüllte Pizzen. Hierzulande oft auf als Calzone verkauft, aber letztere sind eigentlich al forno, also gebacken.
Hier musste ich schmunzeln: Cucina tradizionale, also traditionelle Küche. Da dürfen natürlich Spareribs, Fajitas und Pollo al Curry nicht fehlen.
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