Sonntag, 6. Dezember 2020

Karaage - japanisches Knusperhuhn mit Dips


Überall wo ich momentan schaue, scheinen die Leute karaage zu machen. Das kommt mir fast schon wie ein neuer Trend vor. Da ich sowohl fried chicken, als auch japanisches Essen liebe, ist das Grund genug für mich, auf diesen Zug aufzuspringen und die knusprige Knabberei auch für meinen Blog zuzubereiten. 


Karaage bedeutet übersetzt so viel wie "Frittieren nach fremdländischer Art" und wie fast immer, wenn in Japan von fremdländisch geredet wird, ist China gemeint. Anders. als in Japan sonst üblich, wird hier nicht Panko oder Tempurateig gearbeitet, sondern, eben wie in China, allein mit Speisestärke. Da kommen wir auch schon zum einzigen Kritikpunkt, den ich gegen das heutige Essen anzuführen habe: ich hätte die Stücke nach dem Wenden in der Stärke noch mal etwas Abklopfen müssen, um überschüssiges Mehl zu entfernen. Das hätte für eine schönere, durchgehende Bräune gesorgt, ohne diese weißen Stärkeflecken, die dem Geschmack und der Textur übrigens keinen Abbruch tun.


Natürlich brauchen wir Dips. Da zaubern wir und ganz schnell drei aus dem Hut. Von links nach rechts:
  • Mayonnaise mit Wasabi (nach Gusto) und etwas Limettensaft
  • Mayonnaise mit Sriracha (nach Gusto)
  • Tonkatsu-Style - Ketchup mit japanischer Sojasauce und Worcestershiresauce abgeschmeckt


Für drei bis vier Portionen (mit Reis, den ich vergessen habe):
  • 1 kg Hänchenschenkel entbeint, aber mit Haut
  • 1 daumengroßes Stücke Ingwer
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 EL japanische Sojasauce
  • 1 EL Sake
  • 1 EL Mirin
  • Prise Zucker
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer
  • Speisestärke
  • Öl zum Frittieren
Man kann natürlich auch Brustfilet nehmen, das wird aber schnell zu trocken. Als Speisstärke empfehle ich Kartoffelmehl, weil das Huhn so länger knusprig bleicht als mit Maisstärke. Ist aber auch egal, denn lange steht das eh nicht rum. Nehmt also die Speisestärke, die ihr gerade zur Hand habt.


Das Huhn in stäbchengerechte Stücke schneiden.


Ingwer und Knoblauch schälen und fein reiben, mit Sojasauce, Sake und Mirin vermischen. Zucker, Salz und Pfeffer dazugeben und alles gut mit den Hühnerstücken vermengen. Dreißig Minuten marinieren lassen.


Die Stücke dann in der Stärke gut wenden und leicht abklopfen.


Um den Geschmack auf ein noch höheres Level zu katapultieren, mahle ich in meiner nur für Gewürze genutzten Kaffeemühle ein Noriblatt nicht zu fein.


Das mische ich dann unter die Stärke.


Bemehlte Stück kurz beiseite legen.


Dann in heißem Öl - bei mir in zwei Chargen - vier Minuten frittieren.


Abtropfen lassen, warten, bis das Öl wieder auf Temperatur ist und ein zweites Mal für drei Minuten garen. Danach mit etwas Salz bestreuen.


So soll das aussehen. Knusprige Hülle, saftiges Fleisch. Mit Filet wird das längst nicht so gut.


Das Huhn, unsere Dips - hier noch zusätzlich etwas japanische Sojasacue und meine Sweet Chili, ein paar Zitronen- und Limettenviertel und etwas fein gehobelter Kohl - fertig. Da fehlt, wie gesagt, nur noch der Reis. Das Gute: Reste schmecken auch kalt sehr gut und machen sich gerade deshalb in Bentō-Boxen prima. Und ich schau jetzt mal eben nach, ob da in der Küche noch ein paar Reste rumstehen ...
____
Flashback:


Gestern vor zwei Jahren: Rindfleisch mit Auberginen und Harissa

2 Kommentare:

  1. ach graf porno, das ist was für mich. das mache ich, wenn ich wieder in berlin bin.

    AntwortenLöschen