In meiner Mission euch hierzulande unbekannte Burger-Klassiker aus den USA zu präsentieren, bin ich heute in einem Schloss unterwegs - mehr oder weniger. Es geht nämlich um die Burgerkette White Castle, die 1921 gegründet heute ihren Sitz in Ohio hat und ihre Produkte hauptsächlich im Nordosten der Vereinigten Staaten (Ausnahme Nevada, Kentucky und Tennessee) verkauft und das in Restaurants, die im Design weißer Burgen daherkommen. Aber das ist nicht das einzig außergewöhnliche. Man hat sich hier nämlich auf Miniburger, auch Sliders oder Slyders genannt - dazu später mehr - spezialisiert. Die Pattys sind dazu noch quadratisch und werden nicht gegrillt, sondern auf einem Zwiebelbett gedämpft. "Und das soll schmecken?" fragen sich jetzt einige. Die Antwort: Ja,das tut es. Damit ihr euch auch davon überzeugen könnt, die Kosten für einen Transatlantikflug aber spart, zeige ich hier, wie man die kleinen Häppchen zu Hause nachbauen kann.
Zuerst das Hackfleisch. Ich möchte 16 Slider machen, dafür brauche ich:
- 450 g Rinderhackfleisch
- 2TL Salz
- 1 TL schwarzen Pfeffer
- 1 EL Zwiebelpulver
Gut vermischen und auf Backpapier schon grob zu einem Rechteckformen.
Eine zweite Lage Backpapier auflegen und das Dreieck mit einer Nudelholz ausrollen.
Wir möchten ein Quadrat von 24 x 24 cm haben. Das schneiden wir dann in kleinere Stücke von je 6x6 cm.
In jedes dieser kleinen Quadrate werden jetzt mit einem Strohalm oder Essstäbchen fünf Löcher gemacht. Die Pattys sollten jetzt so ungefähr 28 Gramm haben. Sie werden bis zur Verwendung erst einmal eingefroren, was ihre spätere Verwendung erleichtert. Hat man die Zeit nicht, reichen auch ein, zwei Stunden in der Tiefkühltruhe. Die Pattys sollten nur fest sein.
Ich backe die Buns selber, dabei halte ich mich an das bewährte Rezept. Die Brötchen haben ein Rohgewicht von 50 Gramm und werden in einer Form gebacken. Hier sieht man sie nach der Stückgare,bereits mit EI-Milch-Mischung bepinselt und fertig für den Ofen.
Und so sehen sie dann kurze Zeit später aus. Ich habe die heiße Oberfläche für den Glanz noch mal mit Butter bepinselt.
Die Pattys werden, wie gesagt, auf einem Zwiebelbett gedämpft. Dafür nimmt man bei White Castle gefriergetrocknete Ware. Warum? Die ist haltbarer und einfacher zu lagern. Ich habe hier zwei Gläser, also 70 Gramm.
Die werden mit einem Liter Rinderbrühe aufgekocht und und stehen gelassen, bis sie rehydriert sind.
Bei White Castle nimmt man einen Flat-Top-Grill, ich habe hier meine große Paella Pfanne aus Lyoner Eisen. Zwiebel mit etwas Flüssigkeit hineingeben und die Pattys auflegen.
Die Unterseiten der Brötchen auf den Pattys platzieren. Im Idealfall berühren die Brötchen nicht Zwiebeln, weil sie sonst durchweichen.
Die oberen Hälften auflegen. Durch die Löcher in den Pattys dämpft das Fleisch gleichmäßig und die Brötchen werden auch gleich mit erwärmt.
Untere Hälfte mit einem Patty - gerne mit etwas Zwiebelmus - belegen,nach Belieben eine Scheibe Käse und eingelegte Gurke. Auf das Oberteil gebe ich etwas Ketchup und Senf, aber ihr macht drauf,was ihr wollt.Tomatenscheiben? Salat? Euer Burger, eure Entscheidung. Das hier ist jedenfalls die klassische Art.
Was haben wir also hier? Super leckere, leichte Brötchen - aber das muss ich ja nicht jedes Mal wieder betonen. Hackfleisch mit schöner zwiebliger Note. Alles sehr minimalistisch und klein - sind ja auch Slider - da kann man gerne auch drei oder vier von Essen. Eins muss noch geklärt werden - warum heißen die Dinger eigentlich so? Der Name stammt definitiv von White Castle, die sich den Begriff Slyder sogar patentieren ließen, als andere Burgerketten anfingen ihrerseits Miniburger anzubieten. Einige gehen davon aus, dass der Name daher stammt, dass die Dinger so klein sind, dass sie wie von selbst den Schlund runterrutschen - sliden - andere wiederum sagen, man habe den Kunden damals aus Showgründen ihre Burger auf Porzellantellern über die Bar hin zuschlittern lassen. Was auch immer stimmen mag, eins ist sicher:ich hole mir gleich noch mal so einen kleinen Kameraden.
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Flashback:Gestern vor sechs Jahren: General Tso's Chicken - Zuo Zong Tang Ji
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