Donnerstag, 17. Dezember 2015

Koteletts vom Duroc-Schwein


Schnelle Geschichte. Es ist zur Tradition geworden, dass die Sous-Chefin in der Adventszeit mit der Gattin und ihren beiden Großmüttern ins Theater geht, wo alljährlich ein Laienschauspiel unter Beteilung vieler Kinder aufgeführt wird. Letzteres hat bei uns in Hameln sogar eine noch längere Tradition. Nach dem letzen Krieg von Freya Markus ins Leben gerufen, ist "Tivis Märchenspiel" längst zu einer Institution geworden. Dieses Jahr gibt es Schneewittchen. Ich bin also allein zu Hause und habe so freie Bahn, was das Essen angeht. Deshalb hat Vati sich mal was gegönnt: zwei schöne, je 250 Gramm schwere Koteletts vom Duroc-Schwein. Da hat man dann locker mal den fünffachen Kilopreis dessen, was man sonst für ein "normales" Kotelett bezahlt.  Andere Blogger, so lese ich immer wieder, bekommen offenbar solches Fleisch von Olinehändlern umsonst hinterhergeschmnissen. Dafür bin ich natürlich viel zu unwichtig. Ich kann mir aber mein Fleisch auch noch so leisten. Wie gesagt, nicht ganz so billig, aber man erhält für diesen Preis ein Produkt mit einem Geschmack, der alle anderen Koteletts übertrifft. Die Ausgabe lohnt sich also.
  

Zwei schöne Koteletts, mehr braucht es eigentlich nicht. Das Fleisch hat ein schönes Fettgewebe und ist auch leicht marmoriert. Das Fett tritt beim Braten aus und macht die Beigabe von extra Fett beim Anbraten unnötig. Zwei Dinge sind hier für mich ein No-Go: Zum einen Panieren, weil ich den puren Fleischgeschmack möchte, zum anderen ein "Totbraten" des Fleisches. Bei dieser Qualität darf es ruhig noch leicht rosa sein. Wer da bei Schweinefleisch Bedenken hat, sollte nicht vergessen, dass Thüringer Mett noch viel roher ist. Wer das partout so nicht mag, brät das Fleisch halt durch.


Fleisch salzen - auch den Fettrand - und in einer Grillpfanne bei starker Hitze drei Minuten pro Seite grillen, dabei einmal um 90 Grad drehen, um ein schönes Grillmuster zu bekommen.


Nach dem Wenden pfeffern. Nach Wunsch etwas Butter, zerdrückten Knoblauch und zum Beispiel Thymian in die Pfanne geben und heißes Fett über die Koteletts löffeln. Nicht vergessen, auch den Fettrand mit anzubraten. Pfanne in den Ofen stellen und bei 180° sechs bis sieben Minuten nachgaren lassen. Vor dem Anschnitt noch weitere fünf Minuten im offenen, nun ausgeschalteten Ofen ruhen lassen. 


Tolles saftiges und vor allem zartes Fleisch mit viel, viel Geschmack. Innen noch leicht rosa, außen mit tollen Röstaromen. Irgendwie das Koberind unter den Schweinen. Da hätte mir das Fleisch alleine genügt, fürs Foto aber mit dem Rest Paella von gestern - irgendwer hat alle Fleisch- und Garnelenstücke herausgeklaut - einem einfachen Rucolasalat, angemacht mit Weißweinessig und Olivenöl und Ajvar, das erstaunlich gut mit dem spanischen Reis harmonierte.
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Flashback:


Heute vor einam Jahr: Gefüllte Spitzpaprika

4 Kommentare:

  1. haha, westerhase, ich würde mir das zeug auch lieber selbst kaufen können, aber so geht eben leben unter der pfändungsgrenze. wenn ich dir sage wie oft ich an dem duroc zeug schon bei metro rumgestrichen bin, um es dann nicht zu kaufen, weil es so teuer ist...

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