Freitag, 30. Oktober 2020

Oklahoma Onion Burger


"I'm proud to be an Okie from Muskogee" sang Outlaw-Cowboy und Johnny Cash-Kumpel Merle Haggard 1969 und landete damit prompt einen Nummer 1 Hit in den Country Billboard Charts. Nun weiß ich nicht, ob dieser Burger hier auch aus der Stadt Muskogee stammt, aber immerhin ist er Stück kulinarische Geschichte des Bundestaats Oklahoma. Der liegt im sogannten Burger Belt (Burger Gürtel), der sich von Texas im Süden bis hoch nach Minnesota an der kanadischen Grenze erstreckt. Natürlich gibt es die kultigen Boulettenbrötchen überall in den USA, aber in diesen Gebieten findet man die Klassiker, die ursprünglichsten und vermutlich auch besten Vertreter ihrer Art. Unser Oklahoma Onion Burger hat zum Beispiel Jahrzehnte und länger überdauert und allen Modernisierungen und Trends unserer schnelllebigen Zeit unverändert widerstanden. Fünf Zutaten nur, mehr braucht es nicht. Es ist ohnehin interessant zu sehen, dass auch unter Burgerfachleuten die Meinung gilt: klare Richtung und ein Minimum an Zutaten ohne viel Schnickschnack. Ein Burger ist ein Sandwich und das sollte man mit einer Hand essen können. Türme mögen in Isengard gut aussehen, auf dem Teller will ich keine sechsstöckigen Burgermonster. 


Ich mache einen Burger mit zwei Pattys, deshalb brauche ich: 
  • 170 g Rinderhackfleisch (am besten selbst gewolft und mit wenigsten 20% Fettanteil)
  • 1 Burgerbun
  • 1 große Metzger-/Gemüsezwiebel
  • Käse (Cheddar oder ähnlich)
  • Salz
Wie gesagt, fünf Zutaten. Wer crazy drauf ist, packt noch ein paar eingelegte Gurkenscheiben dazu. 


Die Zwiebel pellen und hauchdünn hobeln oder mit der Aufschnittmaschine schneiden. Wir brauchen so um die 150 Gramm. Das klingt nach viel, aber zum einen fügen Zwiebeln viel Geschmack hinzu, zum anderen konnte man im nicht wirklich so reichen Oklahoma das Fleisch damit etwas "strecken".

Das Fleisch zu zwei Kugeln formen. In eine leicht geölte heiße Pfanne legen. Wer eine Edelstahlgrillplatte hat, nimmt natürlich die.


Fleisch mit einem festen Spatel flach drücken. Das Resultat nennt man smashed burger. Kräftig salzen.


Sofort die Zwiebeln auf das Fleisch geben und ebenfalls schön andrücken. 


Beginnen die Zwiebeln an den Rändern zu bräunen, die Pattys drehen, Käse auflegen. Der amerikanische Experte für George Motz legt auch das aufgeschnittene Brötchen auf die Pattys, damit es ein wenig mitgedämpft wird. 


Sind die Zwiebeln leicht karamellisiert - aufpassen, wenn sie schwarz werden, sind sie bitter - bauen wir uns den Burger zusammen und genießen. Dieser Burger hat allen Grund, ein stolzer Okie zu sein.
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Flashback:










Heute vor vier Jahren: Raclette Variationen 

4 Kommentare:

  1. Zum einen erstaunlich, dass jmd Merle Haggard kennt (und das sage ich als Nicht-Countryfan), aber erstaunlich einfach dieses Burger-Rezept :)

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    1. Ich bin zwar als Fan von Metal und New York Hardcore aufgewachsen, habe aber auch immer Johnny Cash geliebt. Das kommt man dann auch zwangsläufig auf Kris Kristofferson, Waylon Jennings, Willie Nelson und Merle Haggard. Mainstream Nashville-Country hat mich nie interessiert. Es waren immer die "Outlaws". Aber scheinbar kennst du Merle Haggard auch ...

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    2. Ich komm musikalisch auch aus ner ganz anderen Ecke aber so ein paar von den alten Heroen des Country finde ich ganz gut, vor allem Jennings und die Damen wie McBride, Carrie Underwood nicht zu vergessen.

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    3. "If you don't like Hank Williams baby, you can kiss my ass" sang schon Kristofferson. Und tatsächlich. Wenn man sich Hanks Hit von 1947 "Move It On Over" anhört weiß man, dass ohne ihn Bill Haley nicht 7 Jahre später mit "Rock Around The Clock Tonight" den modernen Rock ins Rollen gebracht hätte.

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