Und wieder bin ich, wenn auch nur virtuell, in Österreich unterwegs, genauer gesagt im wunderschönen Tirol. Dort weiß man ja bekanntlich gutes Essen zu schätzen. Die Tiroler Küche kann deftig sein, hat aber auch ihre feineren Seiten. Regionalität spielt eine große Rolle, was auch nicht weiter wundert, wenn man auf so tolle Schinken-, Käse- und Fleischprodukte zurückgreifen kann. Ich bin besonders von der Knödelvielfalt begeistert. Als Beilage zu Braten ein Genuss, aber als Einlage in einer klaren Brühe für mich ein Festessen. Aus diesem Grunde habe ich heute mal wieder Kaspressknödel gemacht. Gab es hier schon mal, da aber nach einem Südtiroler Rezept mit einer Masse auf Kartoffelbasis. Heute wird es semmeliger.
Wichtig ist, wie der Name "Kaspressknödel" schon sagt, der Käse. Hier nehme ich am liebsten Graukäse. Das ist ein Edelschimmelprodukt auf Topfen-, also Quarkbasis mit wenig Fett aber vollem Geschmack. Alternativ bietet sich Gorgonzola an.
Die folgende Masse ergibt acht Knödel. Das reicht für ebenso viele Suppenteller als Vorspeise oder mit Salat für vier Portionen.
- 4 harte Semmel (Brötchen) vom Vortrag
- 2 Eier
- 120 g Graukäse
- 80 ml Milch
- 1 Zwiebel
- 1 Bund Petersilie
- 1 paar Zweige Oregano oder Majoran
- 80 g g Butter
- Salz
- Pfeffer
- Butterschmalz zum Braten
Die Zwiebel abziehen, fein hacken und in der Butter glasig anschwitzen. Leicht abkühlen lassen. Kräuter fein hacken, holzige Stiele dabei entfernen.
Die Brötchen klein würfeln und mit den Kräutern, dem Käse, den Eiern (ohne Schale natürlich, ich sag es ja nur ...), Zwiebeln mit Butter und Milch in eine Schüssel geben. Salz und Pfeffer hinzufügen und vermengen.
Aus der Masse acht Kugeln formen und diese platt drücken.
In Butterschmalz bei mäßiger Temperatur von beiden Seiten goldbraun backen.
Nach gut acht Minuten sollten die Knödel, je nach Dicke, gut sein.
Ich hatte noch ein wenig Rinderkraftbrühe von neulich auf Lager. Die perfekte "Rindsuppe" für die Knödel. ein wenig Schnittlauch dazu kann nicht schaden. Ist dann zwar nicht mehr vegetarisch, aber man kann ja auch eine gute kräftige Gemüsebrühe nehmen. Die Kaspressknödel schmecken auch gut mit einem Voglersalat (Feldsalat). Da würde ich dann zwei Stück pro Portion servieren. Ob die Tiroler nun lustig und froh sind, ihr Bettchen verkaufen und tatsächlich auf Stroh schlafen, weiß ich, aber kochen können sie. Mei schian!
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Flashback:
Heute vor vier Jahren: Büsum meets Napoli - Spaghetti mit Tomaten, Sardellen und Nordseegarnelen
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