Mittwoch, 18. Mai 2022

Bozner Sauce


Es lässt sich nicht verleugnen, es ist Spargelzeit und gerade wir hier in Niedersachsen sind mit den Erzeugnissen aus Nienburg mehr als gesegnet. Die edle Stange findet hier optimale Bedingungen und die Gegend ist damit sicher eine der Spitzenanbaugebiete in Deutschland. Dummerweise stand der Apsparagoide lange Zeit im Verdacht, Gichtanfälle zu begünstigen, also musste ich vorsichtig sein.  Heute weiß man: alles halb so schlimm und die Dosis macht das Gift. Hin und wieder ein paar Stangen schaden nicht und lecker sind sie ja, muss man schon zugeben. Allerdings braucht man auch eine gescheite Sauce dazu und da ist meist Hollandaise die Waffe der Wahl. Die kommt leider oft aus dem Tetrapack, was ich nun gar nicht mag. Frisch gemacht ist sie natürlich ein Genuss, aber auf Dauer auch langweilig. Zum Glück gibt es Alternativen, die mindestens genauso gut schmecken, wie hier unsere "Bozner Sauce".


Viele Wege führen Nach Bozen (Bolzano), der klassische ist der Sache nach eine Ableitung der Mayonnaise. Wir brauchen:
  • 2 hartgekochte Eier (7 Minuten-Eier)
  • 1 EL Senf
  • 2 EL hellen Essig
  • 1 EL heller Fleischfond
  • 150 ml Pflanzenöl
  • Schnittlauch
  • Estragon
  • Salz
  • weißer Pfeffer


Wir trennen die hoffentlich noch fast wachsweichen Eigelbe vom Eiweiß wund geben sie mir dem Senf und dem Essig in eine Schüssel. 


Nun schlagen wir das Ganze kräftig auf, bis wir eine glatte Masse haben.


Wie bei einer Mayonnaise lassen wir nun das Öl erst tröpfchenweise, dann in einem steten Strahl einlaufen und rühren dabei kräftig, damit eine Emulsion, also ein Bindung von Fett und anderen Zutaten entsteht. 


Haben wir eine schöne mayonnaiseartige Masse, heben wir die inzwischen fein gehackten Kräuter und das gewürfelte Eiweiß unter die Masse und schmecken ab. Wie immer kann eine Prise Zucker Wunder wirken, ein Spritzer Zitronensaft schadet auch nicht. 

Kleiner Hinweis: Wer sich das mit der Mayonnaise nicht zutraut, verührt Eigelb, Senf und Essig mit Joghurt als Grundlage.


Butterkartoffeln, gebratene Hähnchenbrust, Spargel und Bozner Sauce - für einander geschaffen.


Nicht zum Braten gedacht ist "unsere" Amsel, die immer zutraulicher wird und bereits weite Teile des Westerhäusischen Schlossflurs zu Fuß erkundet hat. Wenn ich es mir mal im Gartenstuhl bequem mache, sitzt sie fast auf meinem Schoß. 


Hier läuft der ganze Wald durch und auch die Nachbarskatzen finden unser Grundstück spannend.


Stört mich nicht, solange ich mich selbst belohnen kann. Moselrieslinge aus der Steillage - im Idealfall "Ayler Kupp" - stehen bei uns wieder hoch im Kurs.
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Flashback: 










2 Kommentare:

  1. Eiweiß habe ich vorher gegessen, war ein anderes Rezept aber die Sause war gut.

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