Mittwoch, 25. Mai 2022

Poulet au Vermouth - Huhn in Wermutsauce


Willkommen im Palais de Poulet, dem imaginären Ort, an dem ich für euch die leckersten Brat- und Schmorhähnchenrezepte erprobe, immer auf der Suche nach dem ultimativen Rezept. Heute durchforsten wir einmal mehr den Süden Frankreichs und - wie sollte es auch anders sein - finden dabei wieder so eine einfache Perle der einfachen Landküche, die nur wenige, gute Zutaten erfordert, dafür aber ein Festessen bietet, nach dem man sich beidseitig alle zehn Finger leckt und dabei wünscht, man hätte noch mehr Hände.


Neben dem Huhn ist hier trockener Wermut gefragt. Der ist hierzulande eigentlich synonym mit Noilly Prat, also ist das Zeigen der Flasche auch nicht wirklich Werbung, denn Mitbewerber am hiesigen Markt gibt es eigentlich nicht. Der mit allerlei Kräutern versehene Wein ist ein Erzeugnis aus der 2016 entstandenen Verwaltungsregion Occitanie (Okzitanien), ganz im Südosten Frankreichs. Beim ebenfalls verwendeten Piment d'Espelette handelt es sich um ein mildes Chilipulver, das seinen Ursprung in der westlich von Okzitanien gelegenen Region Nouvelle-Acquataine hat, genauer gesagt an der Atlantikküste, direkt vor der Grenze zu Spanien.


Wir brauchen hier:
  • 1 Maishähnchen (c.a. 1200 g)
  • 1 Knoblauchzehe
  • frischen Thymian
  • Gewürzmischung
  • 300 ml trockenen Wermut
  • 350 ml passierte Tomaten
  • 150 g Crème Fraîche
  • Salz
  • Olivenöl
  • Die Gewürzmischung besteht aus:
  • 1 EL Piment d'Espelette
  • 1/2 TL Salz
Hat man dieses leckere Chilipulver nicht, nimmt stattdessen edelsüßes Paprika und fügt etwas Cayennepfeffer nach Belieben dazu.


Das Huhn wird zerteilt. Wie man sieht, haben meine Hühner mal wieder mehr Beine als andere. Das liegt daran, dass ich diesmal Flügel und Rückenteile für einen Fond zurückgelegt habe, den ich demnächst brauche. Es mag außerdem auffallen, dass ich die Brust filetiert habe, das heißt, Knochen und Haut wurden entfernt. Die Gattin hat es so lieber.


Das Fleisch wird nun rundum mit der Gewürzmischung eingerieben.


Dann wird es kurz und knackig in einem Bräter mit Olivenöl angebraten. Nicht zu heiß und nicht zu lange, sonst wird das Gewürz bitter. Etwas Farbe brauchen wir jedoch.


Huhn aus dem Bräter nehmen, eine geschälte und leicht angedrückte knoblauchzehe hinzufügen und mit dem Noilly Prat ablöschen. 


Tomaten angießen und Thymianblätter von den Stängeln dazurebeln.


Fleischstücke mit der Hautseite nach oben wieder einlegen. Andersrum ist aber auch nicht schlimm, denn wie bei den meisten Schmorgerichten kommen Freund knuspriger Hähnchenteile hier eher nicht auf ihre Kosten. Deckel auflegen und gut 30 Minuten sanft garen lassen.  


Entbeintes Brustfleisch sollte man vielleicht schon nach 15, maximal 20 Minuten herausnehmen und warm stellen. Wichtig ist nur, dass am Ende alles gar ist. Nach Wunsch 10 Minuten vor Garende noch mal einen Schuss Wermut für den Geschmack hinzufügen.


Bräter vom Feuer nehmen, Huhn entnehmen und Crème Fraîche unter Sauce rühren. Abschmecken. Wie immer gilt: manchmal kann eine kleine Prise Zucker Wunder wirken.


Dazu passt Grillgemüse und ganz, ganz viel Baguette, um diese wirklich leckere Sauce aufzutunken. Und glaubt mir, das wollt ihr. Das ist nämlich so lecker, dass man das in Flaschen im Getränkemarkt anbieten könnte. Ich bin mal wieder völlig begeistert - bis ich den nächsten Hähnchenkracher entdecke, aber bis dahin dippe ich hier mal locker schlank weiter.
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