Gerade diese Tage hört man als artig beim Fleischer anstehender Mensch immer wieder "... und packen Sie uns bitte noch acht dieser leckeren Grillfackeln ein, die sind immer der Renner ..." Gut, damit unterstützt man wenigstens die lokalen Händler. Aber es gibt das Zeugs ja auch fertig abgepackt und eingeschweißt und das sehe ich dann ganz oft in den Einkaufswagen der mit mir shoppenden Bevölkerung. Da hat man dann Fleisch fragwürdiger Herkunft mit Industriesaucen mariniert und das für einen Kilopreis, der kaum Spielraum für Tierwohl lässt. Ich kaufe ja generell nichts fertig Gewürztes, also habe ich mit guten Zutaten versucht, die Spieß zuhause nachzubasteln und was soll ich sagen? Es lohnt sich und ist am Ende auch nicht viel teurer als das Mystery-Meat aus dem Kühlregal.
Probiert habe ich das schon mal, nämlich letztes Jahr. Ich bin diesmal aber etwas anders an die Sache herangegangen. Aber der Reihe nach. Was brauchen wir? Bauchfleisch natürlich. In Streifen geschnitten und das möglichst nicht zu dick. 3 Millimeter wären optimal. Das Bauchfleisch sollte ohne Knochen und Knorpel sein. Ich entferne hier auch die Schwarte. Ich habe keine Ahnung, ob es auch mit geht oder ob es dann nicht zu zäh wird. ich riskiere da besser nichts.
Dann spieße ich das Ende eines Fleischstreifens auf einen Holzspieß und wickle den Rest dann dran herum. Das andere Ende spieße ich dann wieder auf. Ich brauche hier zwei Bauchstücke pro Spieß.
So sieht das dann aus. Könnte man noch feiner wickeln, aber man jetzt noch nachjustieren und das Ganze straffen.
Jetzt pinsele ich die Spieße noch mit einer Marinade ein. Hier ist der Unterschied zum letzten Mal, wo ich die Streifen erst mariniert und dann aufgespießt habe, was natürlich zu einer grandiosen Sauerei beim Wickeln gesorgt hat. So ist das viel entspannter und führt auch zum Ziel. Die Marinade besteht übrigens aus:
- 1,5 EL Paprika edelsüß
- 1TL Paprika rosenscharf
- 1/2 TL mildem Currypulver
- 1 TL braunem Zucker
- 1 EL Worcestershiresauce
- 1 TL Tomatenmark
- 1 TL Senf
- Salz
- Pfeffer
- 80 ml Öl
Alles gut vermengen und abschmecken. Es sollte würzig sein und auch das Salz muss sich bemerkbar machen. Der Phantasie sind natürlich keine Grenzen gesetzt und wer gerne Kräuter oder Knoblauch in der Marinade hat aber partout kein Curry mag - macht, wie ihr denkt, dass es schmeckt.
Die Spieße damit einpinseln, den Rest einfach darüberkippen.
Die Spieße damit einpinseln, den Rest einfach darüberkippen.
Jetzt kommen die Lurche nur noch auf den heißen Grill ...
... und werden unter mehrmaligem Wenden schön knusprig gegart.
Jetzt muss man das nur noch unfallfrei genießen - WARNUNG! HOLZSPIEß NICHT ESSBAR - und sich freuen, das man so etwas Leckeres hat und die Dr. Mabuse-Fraktion der "Lebensmittel"-Industrie nicht daran verdient.
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Flashback:
Gestern vor einem Jahr: Chicago Red Hots - einmal querbeet
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