Samstag, 17. März 2018

Nur mal so ... (Teil 118)


Letzten September war ich ja für eine Woche in der Ukraine, zu Besuch bei unserer Partnerschule in Luzk, im nordwestlichen gelegenen Oblast Wolhynien. Nun habe wir mal wieder einen Gegenbesuch und ich darf zwei außerordentlich nette Schülerinnen, die altersmäßig zur Sous-Chefin passen, bei uns im Westerhäusischen Winterpalast beherbergen. Die Gattin und ich sind so praktisch auch ohne die Qualen der Zeugung über Nacht zu dreifachen Eltern geworden, wenn auch nur temporär.

Essenstechnisch möchte ich "landestypische Küche" servieren. Deshalb gab es heute Jägerschnitzel. Wenn man so etwas erwähnt, muss man aber immer höllisch aufpassen, denn das kann zu schlimmen diplomatischen Verwicklungen führen. Zum einen wären da ja unsere Brüdern und Schwestern aus der zukünftigen DDR, die schreien, weil sie die Jagdwurst vermissen. Zum anderen muss man seine österreichische Leserschaft explizit darauf hinweisen, dass die Pilzrahmsauce NEBEN dem Schnitzel liegt und nicht oben drauf oder unter drunter. So kann man unsere südlichen Nachbarn immerhin soweit beschwichtigen, dass sie nicht noch bei uns einmarschieren.

Die Pilzsauce besteht übrigens aus nichts weiter als braunen Champignons, gewürfelt und in knusprig ausgelassenen Guanciale-St
ücken gebraten. Salz, Pfeffer und Sahne dazu, einkochen lassen, bis die Sauce andickt - fertig.



Gestern ein anderer Klassiker: Kartoffelsuppe mit Majoran. Morgen dann Nudeln mit Hackfleisch-Tomatensauce, die ich ausdrücklich NICHT Bolognese nennen werde. Montag wollen die Mädchen für uns Borschtsch und irgendwas mit Baiser kochen, beziehungsweise backen - ich freue mich schon, auch auf den gemeinsamen Einkauf. Ich werde mich auch bemühen, nicht die Gordon Ramsay-Nummer abzuziehen. Wird aber wohl auch nicht nötig sein. 
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