Man erkennt es vielleicht an den Zutaten Kartoffeln, Huhn, Bohnen, Möhren - da war von gestern noch was übrig und musste weg. Also habe ich ein Frikassee gekocht. Normalerweise mache ich das mit frischem weißem Spargel. Den bekomme ich natürlich momentan nicht in der wünschenswerten Qualität. Blumenkohl ist aber eine leckere Alternative. Mit Bohnen und Möhren wird das Ganze sehr bodenständig, aber nicht minder köstlich - ein Essen, so ganz nach dem Geschmack der Gattin, die vermutlich hier auch ganz auf Fleisch hätte verzichten können.
Bevor wir loslegen, hier die wohl letzte Jalapeño- und Cayenne-Ernte des Jahres. Ein paar zur Seite gelegte Samen werden nächstes Jahr (hoffentlich) für Nachschub sorgen.
Die Sous-Chefin ist ja noch in Hamburg und hat heute mit Großonkel und Großtanten eine Hafenrundfahrt gemacht. Danach ging es ins Hardrock Café an den Landungsbrücken und anschließend zum Essen in Schanzenviertel zu frank und frei. Ganz der Papa, hat sie natürlich das Essen fotografiert und mir die Bilder geschickt ("für deinen Blog"). Danke, mein Schatz! Heute gab es Fish & Chips als Mittagsmenü mit Tomaten-Reissuppe, einem Salat und Nachtisch.
So, nun aber zurück in meine Küche. Wir brauchen für zwei ordentliche Portionen:
- 300 g gegarte Hähnchenbrust
- 2 EL Butter
- 1 Zwiebel
- 2 EL Mehl
- 80 ml Weißwein
- 500 ml klare Hühnerbrühe
- 6 kleine Kartoffeln
- 4 kleinere Möhren
- 1/2 mittelgroßen Blumenkohl
- 100 g grüne Bohnen
- 100 ml Sahne
- 1 Eigelb
- 2 TL Worcestersauce
- Spritzer Zitronensaft
- Salz
- Pfeffer
Wir brauchen also gegartes Hühnerfleisch und Hühnersuppe. Da ergibt sich eins aus dem anderen. Normalerweise nehme ich Fleisch mit Haut und Knochen. Hier hatte ich nur Filets. Das wird dann nicht so kräftig, geht aber trotzdem. Wir setzen folgendes auf:
- 1 kg Hühnerbrustfilet
- 1 große Möhre
- 2 Stangen Sellerie mit Grün
- 1 Stückchen geschälter Knollensellerie
- 1 Stück Porree
- 1 Zwiebel mit Schale (halbiert)
- Thymian
- Lorbeer
- 1 TL leicht zerstoßene Pfefferkörner
- 1 TL leicht zerstoßene Pimentkörner
- 1/2 EL grobes Meersalz
- 2 Liter kaltes Wasser
Eine Stunde sanft köcheln lassen, dann durch ein mit Küchenpapier ausgelegtes Haarsieb filtern. Wir brauchen nicht die ganze Brühe, Rest also am besten für spätere Zwecke einfrieren.
Zwiebel schälen und klein hacken. Möhre und Kartoffel ebenso von der Schale befreien und grob würfeln. Blumenkohl in kleine Röschen schneiden. Bei den Bohnen die Stielansätze entfernen und die Schoten dann halbieren.
Zwiebeln in Butter andünsten, Mehl hinzurühren und kurz mitanschwitzen, ...
... dann mit Weißwein ablöschen und gut rühren. Ist der Wein verkocht, die Brühe Stück für Stück angießen, dabei immer rühren. Wenn die Sauce leicht andickt, Hitze reduzieren und Gemüse in den Topf geben. Unter gelegentlichem Rühren garen.
In der Zwischenzeit das Huhn in grobe Stücke zerpflücken. Hinzugeben, wenn das Gemüse fast gar ist.
Sahne mit Eigelb verquirlen und zwei Esslöffel heiße Sauce unterrühren. Das nennt man Temperaturausgleich und hilft, dass das Eigelb schon etwas vorgewärmt ist und nicht gleich zu Rührei wird, wenn man es in den Topf gibt. Das tun wir jetzt auch: Sahne-Ei Mischung zu Huhn und Gemüse geben, umrühren und nicht mehr kochen, sondern nur noch ganz leicht unter dem Siedepunkt simmern lassen. Der Fachmann und natürlich auch die Fachfrau nennen das legieren.
Mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Worcestersauce abschmecken.
Wir servieren mit etwas Petersilie. Sonst brauchen wir nichts dazu, höchstens ein wenig Baguette zum Dippen. Einfach, unkompliziert und mit fertiger Brühe und gekochtem Fleisch recht schnell und preiswert - und satt wird man davon allemal.
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Tajine mit Rindfleisch und Gemüse
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