Heute entführe ich euch mal wieder nach Thailand und tische das berühmte Massaman Curry auf. Übersetzt heißt das so viel wie "Moslem-Suppe", denn es wird hauptsächlich von der malaiischen Volksgruppe gekocht, die im Süden des Landes lebt und mehrheitlich dem Islam angehört. Begrifflich muss man aufpassen, da der Staat Malaysia zwar mehrheitlich von Malaien bewohnt wird und ihnen auch seinen Namen zu verdanken hat, aber nicht alle Malaien auch Malyasier sind und umgekehrt. Malaien findet man zum Beispiel auch in Indonesien, Brunei und Myanmar. Das erklärt den deutlich indonesischen, in Teilen fast indischen Einschlag des Currys, das trotzdem seine thailändische Herkunft nicht verleugnen kann. Das beste zweier Welten also. Traditionell wird das Curry mit Huhn zubereitet, Rind oder gar Lamm sind aber auch nicht unüblich. Eigentlich ist das Massaman Curry ein gelungenes Crossover-Gericht und der Beweis, das Migration und Integration nichts Schlimmes sind, sondern eigentlich sogar richtig lecker.
CCN hat sich vor einiger Zeit auf die Suche nach den 50 leckersten Gerichten der Welt gemacht und dabei am Ende das Massaman Curry als die Nummer Eins gekürt. Nun muss man auf solche Listen nicht viel geben, aber andererseits wird dieser Klassiker auch nicht ganz ohne Grund so weit vorne gelandet sein. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass es auf der Welt nichts besseres zu finden gibt, aber es stimmt schon: das Curry ist verdammt lecker und man sollte es unbedingt mal probiert haben. Entstanden ist es übrigens vermutlich im 17. Jahrhundert. Prinz Itsarasunthon, der spätere König Rama II, erwähnte es in einem Gedicht, das er zu Ehren seiner auserwählten Herzensdame Prinzessin Bunrot (Königin Sri Suriyendra) schrieb:
"Massaman - ein Curry von meiner Geliebten gekocht,
duftet nach Kreuzkümmel und starken Gewürzen.
Ein Mann, der dieses Curry verspeist,
ist ihr verfallen."
Für vier Portionen:
- 1 Liter Kokosmilch
- Massaman Curry-Paste
- 1 Korianderwurzel
- 500 g Rindfleisch (hier Roastbeef)
- 1 - 2 Stangen Zimt
- 1 Stück Sternanis
- 2 braune Kardamomkapseln (oder 5 grüne)
- 6 Kaffir-Limetten-Blätter
- 1 EL Fischsauce
- Saft einer halben Limette
- 2 - 3 EL Palmzucker
- 1 EL Tamarindenkonzentrat
- 200 g Erdnüsse
- 4 - 5 Kartoffeln
Die Menge der Paste ist Geschmackssache. Da sie relativ mild ist, habe ich die ganze Charge von gestern verarbeitet. Das waren gut zwei Kaffeetassen oder ein Kaffeebecher.
Im Gegensatz zu indischen Currys brauchen wir hier kein weiteres Fett. Wir geben einfach eine Tasse Kokosmilch in einen Wok und reduzieren das Ganze stark, bis das Wasser verdampft ist und sich Kokosöl am Rand absetzt.
Darin braten wir unsere Paste an. Ich habe zusätzlich nach eine zerstampfte Korianderwurzel hinzugefügt. Hätte man auch gleich in die Currymischung geben können, geht aber auch so. Wer keine Wurzel hat, lässt die einfach weg oder nimmt grobe Korianderstiele.
Restliche Kokosmilch angießen. Limettenblätter, Zimtstangen, Kardamom und Sternanis hinzufügen, letztere gebe ich in ein Teeei, dann kann man sie besser wieder rausfischen.
Fleisch in Gulaschstücke würfeln und in den Wok geben. Eine Stunde leicht köcheln lassen. Hin und wieder mal durchrühren, damit nichts am Boden anpappt. Sollte das, je nach Hitze des Herds und Beschaffenheit des Bratgeräts zu schnell zu dick werden, etwas Wasser angießen.
Fleisch in Gulaschstücke würfeln und in den Wok geben. Eine Stunde leicht köcheln lassen. Hin und wieder mal durchrühren, damit nichts am Boden anpappt. Sollte das, je nach Hitze des Herds und Beschaffenheit des Bratgeräts zu schnell zu dick werden, etwas Wasser angießen.
Dann die Fischsauce, Limettensaft Palmzucker, Tamarindenkonzentrat und drei Viertel der Erdnüsse hinzufügen. Mit Salz vorsichtig abschmecken.
Wie wir sehen, wird das Curry immer dunkler. Jetzt geben wir geschälte und geviertelte Kartoffeln dazu und garen alles, bis die Knolle und das Fleisch weich sind. Das dauert in etwas eine halbe Stunde.
Nach eineinhalb Stunden, sind wir am Ziel. Alles ist gar und weich, auch hat das Curry jetzt eine schöne schokoladige Bräune. Nochmals abschmecken - pikante Würze, süß, sauer, so sollte es sein.
Dazu Jasminreis und etwas Naan.
Außerdem noch thailändischen Gurkensalat. Der ist schnell gemacht:
- 1 Gurke
- 2 - 3 rote Chilis
- 2 Schalotten
- 125 ml heller Essig
- 150 ml Wasser
- 100 g Zucker
- Prise Salz
Gurke schälen, der Länge nach vierteln, entkernen und dünn stückeln. Chili ebenfalls entkernen und in feine Streifen schneiden. Schalotten abziehen und fein würfeln. In einer Schale vermischen.
Wasser, Essig und Zucker unter Rühren erwärmen, bis die Flüssigkeit klar wird. Leicht abkühlen lassen und mit einer Prise Salz über die Gurken geben.
Man kann die Paste natürlich auch schon fertig kaufen, da gibt es in asiatischen Supermärkten gute Ware.
Wasser, Essig und Zucker unter Rühren erwärmen, bis die Flüssigkeit klar wird. Leicht abkühlen lassen und mit einer Prise Salz über die Gurken geben.
Man kann die Paste natürlich auch schon fertig kaufen, da gibt es in asiatischen Supermärkten gute Ware.
Die restlichen Erdnüsse und ein wenig frischen Koriander darüberstreuen, dann mit Reis und/oder Brot servieren.
Wie soll man diese Geschmacksbombe beschrieben? Warme, herzhafte Aromen, die an Indien erinnern und eine süß-saure Frische, die typisch thailändisch ist. Vom Schärfegrad her eher mild, mit Reis und Brot ist nur noch ein Kitzeln auf der Zunge zu verspüren.
Ist es nun das leckerste Gericht der Welt? Schwer zu sagen, eine Platz in der Top 50 hat es sicherlich locker verdient. Und das ist doch auch schon mal was, oder?
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Flashback:
Heute vor einem Jahr: Steinbeißer auf Kartoffelpüree mit Erbsen-Möhren-Gemüse
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