Sonntag, 10. Februar 2019

Rindfleischeintopf Santa Fe


Kann man sich über das Telefon anstecken? Ich habe gerade mit dem Glatzkoch telefoniert, weil der für seine Verhältnisse länger nichts von sich hören gelassen hat und ich in Sorge war. Jörg war krank, ist aber schon wieder auf dem Weg der Genesung. Jetzt geht es mir plötzlich richtig dreckig und ich habe kaum einen Bissen herunterbekommen. Bissen wovon? Von  meinem "Rindfleischeintopf Santa Fe". Die Bezeichnung ist natürlich völliger Blödsinn und frei erfunden - obwohl die guten Leute in in Santa Fe sicherlich auch tolle Rindfleischgerichte machen - aber irgendeinen Namen muss man dem Kind ja geben. Es gibt halt so Sachen, bei denen kann man sich nur in die Nesseln setzen, die Tex-Mex-Küche gehört dazu. Von "nicht genug Chili" über "da fehlt Chipotle" bis hin zu "auf Bohnen steht die Todesstafe" bekommt man alles zu hören. Den einen ist die Paprika zu rot, die anderen wollen Bacon, aber keinen Wein, Tomaten sind ohnehin ein No-Go und aus Mais macht man Popcorn. Um das zu umgehen, tue ich nicht mal so, als ob das hier ein Chili con Carne wäre, sondern erfinde einfach einen lächerlichen Namen, wie "Rindfleischeintopf Santa Fe". Das klingt dann auch herrlich nach Loriot.
 

Ich habe einfach drauflos gekocht und mir vorher eigentlich gar keine Gedanken über die Einzelheiten gemacht, deshalb auch kein Zutatenbild.

Rindfleisch (hier aus der Rinderbrust) ein größere Würfel schneiden, überschüssiges Fett und sehnige Teil entfernen. In Olivenöl kräftig anbraten, dabei schon mal salzen.


Zwiebel, grüne Paprika, Stangensellerie und Chilischoten nach Wunsch klein würfeln, dann zum Fleisch geben und mitschmoren. 


Je ein Esslöffel Kreuzkümmel und Cayenne, ein Lorbeerblatt und etwas gehackter Oregano würzen das Ganze aufs vortrefflichste.


Einen Esslöffel Tomatenmark mitrösten, dann einen großzügigen Schuss Rotwein hinzufügen.


Eine Dose gehackte Tomate - also den Inhalt der Konserve natürlich - und ein, zwei Kellen helle Brühe angießen. Ich hatte hier schon angefangen, Mais hinzuzufügen, mich dann aber entschlossen, dies später zu tun, damit nichts zu Matsch verkocht. Ein paar Körner waren da aber schon im Topf gelandet. Das macht nichts.

Nun ziehen wir die Haut einer Haifischflosse ab ... ne, ist natürlich auch Quatsch. Ich hatte noch ein Stück Bauchrippe vom Schwein gefunden, die auch in den Topf darf.

Das Ganze nun abgedeckt auf kleiner Flamme eineinhalb Stunden schmoren lassen.


Nun Bohnen - hier schwarze und weiße - mit dem Mais und etwas gewürfelter roter Paprika in den Topf befördern. Nochmals eine halbe Stunde abgedeckt simmern lassen.


Abschmecken. Salz, Pfeffer, brauner Zucker und Kreuzkümmel sind hier offensichtliche Kandidaten.


Dazu Guacamole.


Kann man Tortillafladen mi befüllen ...


... oder als Tellergericht essen. Macht man da jetzt noch etwas Koriander drüber, ist es ein "Rindfleischtopf El Paso". Ich schwör ...
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Flashback:


Heute vor einem Jahr: Avocadosuppe

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